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Jugendfahrt 2019 – Der Abschied

Das war‘s – die letzte Fahrt... Nicht für unsere Hauptamtlichen, aber für uns Teilnehmer! (Seufz) Mittlerweile sind wir (Tabea, Jonathan, Annika, Steffi, Konstantin und ich) alle älter als 20 und befinden uns im Studium oder in der Berufsausbildung. Hamburg – Rostock – Neubrandenburg... und trotzdem gibt es diese eine Fahrt, die uns alle wieder zurückkommen lässt, die jährlich stattfindende Jugendfahrt. Wir brachen am 6. August 2019 um 14 Uhr gemeinsam von Woosten zur Marina in Fürstenberg auf, um von dort weiter auf dem Wasser zu reisen. Und auch dieses Jahr gab es Dinge, die sich nie ändern werden. Zur Marina gings los mit ABBA, wie immer, und weiter mit Pommes „Schranke“ in Mirow. In Fürstenberg erfolgte die Übergabe des Floßes von der ersten Gruppe, die schon seit dem 3. August mit Petra Güttler und Pastor Freiheit unterwegs war. Das „Tom Sawyer“-Floß war schon ein Hingucker im gesamten Hafen. Doch schon bei der Übergabe der erste Schreck: Huch, ist das klein! Ein 6-Personen-Hausboot zu acht zu bevölkern, ist allerdings auch gewagt. Und dann auch noch mit Pastor Banek unserem nächtlichen Oberschnarcher an Bord. Aber gut, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Alles aufgeladen und die Muscheln nicht vergessen!

Im Anschluss folgte die Einweisung. Der Schmutzwasserbehälter an Bord ist nicht riesig. Das hieß dann: Männer, ihr pinkelt besser gleich woanders, dann sind wir das schon mal los. Alles was den Behälter nicht füllt, muss nicht abgesaugt werden. Aha. Als Petra uns allerdings die kleinen und großen Problemchen beim Abpumpen erläuterte, war‘s zu Ende mit dem Spaß. Gut, dass Konstantin aus Nürnberg dabei war, der erwies sich nämlich als äußerst geschickt im technischen Bereich. Danke dafür!

Aber jetzt zu den schönen Dingen:

Zu acht auf 35 qm Essen, Leben und Schlafen ist ein Erlebnis. Besonders letzteres war jede Nacht ein Wettlauf gegen die Zeit. Wer es schaffte vor Pastor Banek einzuschlafen, dessen Nacht war gerettet. Wer aber zu spät war, konnte die ganze Nacht wegen der laufenden Kettensäge nicht schlafen. In der ersten Nacht bangten wir um unser Boot. Ob wir wohl in Sägespänen aufwachen würden?

Ebenso abenteuerlich erwies es sich, gemeinsam ein 10x3,5m großes Floß ohne jegliche Vorkenntnisse zu manövrieren und sicher durch jede Schleuse zu bringen. Wenn es aber gelingt, dann macht es richtig Freude. Wir hatten eine echt tolle Zeit mit baden, Aldi-Kuchen essen und ABBA von morgens früh bis spät abends hören. Wir konnten uns über Chefköche schieflachen, die uns lecker „Hundefutter“ mit Zwiebeln angebraten servierten, oder vom Dach ins Wasser springen, Enten jagen und Eis essen. Es gab Wettbewerbe um den besten Tetrisspieler beim Befüllen des Minikühlschranks und Heringsdosenfeeling beim Schlafen zu dritt hochkant im Doppelbett. Wir konnten ausgelassen Gitarre spielen, dazu singen und schafften es, in der Marina tanzend, Aufsehen zu erregen. Es war befreiend, beim Schleusen und Anlegen am Steg rumzuschreien wie verrückt und genervten Leuten mit einem Haufen guter Laune zu begegnen. Schön waren aber auch die Ausflüge an Land oder mal still zu sein und keinen Trubel zu erleben oder zu verbreiten. Gemeinsam haben wir bekannte Kirchen besucht oder neue entdeckt, spontan darin gesungen und andere Besucher damit erfreut. Nicht ganz so spaßig war dagegen das ein oder andere Missgeschick mit dem Floßinterieur. Hier mussten wir schnell Ersatz besorgen, um Ärgernisse zu vermeiden. Wir hatten herrliche Tage voller Aufregung, jede Menge Miteinander und konnten herzlich lachen – und das nicht nur einmal.

Beim letzten Abend dann ein endgültiger Abschied – von unseren Muscheln. Ja, sie mussten weg, das Verfallsdatum hat uns in die Knie gezwungen. Aber besser als gedacht, mundete uns diese Tiefseeköstlichkeit.

Jetzt bleibt noch eins: Danke zu sagen. Danke für alles! Und auch dafür, dass es sich so anfühlte, als wären wir wohl doch sechs Kinder derselben Eltern. Vielleicht lagen die vielen Menschen auf dem Wasser mit dieser Vermutung irgendwie ganz richtig…

Ich werde sehr oft an euch alle denken!

Merel